In den 1950er Jahren konnte die Familie Ramsbrock den Hof nicht mehr selbst bewirtschaften, und der Betrieb wurde verpachtet. In den 1980er Jahren waren die Gebäude sanierungsbedürftig, und der Hof konnte nicht mehr als traditioneller landwirtschaftlicher Betrieb erhalten werden.

1986 kaufte die Stadt Bielefeld das 80 Hektar große Anwesen mit dem Ziel, Ersatzmaßnahmen für Eingriffe in die Natur umzusetzen. Ackerflächen wurden großflächig mit Laubgehölzen aufgeforstet, die Grünlandflächen wurden nicht mehr gedüngt oder gespritzt, und die Bielefelder Naturschutz-Schafherde übernahm die Bewirtschaftung. Bachläufe wurden renaturiert und an manchen Stellen verschlossen, um den Grundwasserstand zu stabilisieren. Dauerhafte Kleingewässer und temporäre Blänken entstanden, die für Amphibien, Libellen und Vogelarten von besonderer Bedeutung sind. Durch diese Maßnahmen stieg die Artenvielfalt deutlich, und immer mehr seltene Arten, die auf feuchte Standorte angewiesen sind, konnten sich ansiedeln.

Seit 2023 firmiert der Hof Ramsbrock offiziell als Klima- & Umweltbildungszentrum. Heute liegt der Schwerpunkt nicht mehr nur auf Landschaftspflege und Naturschutz, sondern auf Klima, Nachhaltigkeit und Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE). Kinder, Jugendliche und Erwachsene lernen hier praxisnah, wie Klima, Umwelt und menschliches Handeln zusammenhängen.

Der Hof ist zudem Start- und Zielpunkt des Naturerlebniswegs „Bielefelder Lämmerweg“. Wer den Weg der Schafherde bis nach Ubbedissen im Teutoburger Wald nachvollzieht, erlebt verschiedene Naturräume – von Kalk- und Sandmagerrasen über Heiden und Dünen bis hin zu Feuchtwiesen – und erkennt die Vielfalt naturnaher Lebensräume.

Heute verbindet der Hof Ramsbrock Geschichte, Natur, Klima und BNE auf einzigartige Weise. Er ist ein Ort zum Lernen, Staunen und Mitmachen – ein Ort, an dem Geschichte lebendig wird und nachhaltiges Handeln erlebbar ist.