Auf rund 80 Hektar Gesamtfläche bietet der Hofe es eine Vielzahl von unterschiedlichen, naturnahen Lebensräumen, die für die hohe Artenvielfalt von Pflanzen und Tieren sorgen.
Flora und Fauna
Wald
Etwa die Hälfte des Hofgeländes ist von Wald bedeckt – und der könnte kaum vielfältiger sein. Es gibt alte, gewachsene Bestände mit Kiefern, Eichen, Birken, Lärchen und einigen wenigen Fichten. In den alten Buchenwäldern brütet der Schwarzspecht, und auch Hohltauben und Fledermäuse finden hier ihre Heimat.
Die jüngeren Ersatzaufforstungen, die um 1995 entstanden, werden von Eichen dominiert und von einem Waldmantel aus heimischen Blütensträuchern eingefasst. So wechseln sich trockene Wälder auf den Dünen mit nassen, teils sogar überfluteten Bereichen ab – und dazwischen finden sich alle Übergänge.

Feuchtwiesen
Rund 30 Hektar des Hofes bestehen aus Feuchtwiesen – dem zweiten großen Landschaftsanteil. Hier wird kein Dünger ausgebracht, nur auf wenigen Flächen kommt etwas Festmist zum Einsatz. Spritzmittel sind strikt tabu.
So konnten sich seit dem Jahr 2000 artenreiche, blühende Wiesen entwickeln: Im Frühling wechseln sich Wiesenschaumkraut, Kuckucks-Lichtnelke und die leuchtend gelbe „Butterblume“, der Scharfe Hahnenfuß, ab. Kiebitz und Großer Brachvogel sind bisher noch nicht zurückgekehrt, dafür wächst hier inzwischen eine Orchidee – das Breitblättrige Knabenkraut. Auch Heuschrecken wie der Sumpf-Grashüpfer und Tagfalter wie der Braune Feuerfalter fühlen sich in diesen Wiesen wohl.
Diese vielfältigen Lebensgemeinschaften haben sich daran angepasst – und sind sogar darauf angewiesen –, dass die Grasflächen durch Mahd oder Beweidung regelmäßig kurzgehalten werden.

Offensandflächen und Sand-Magerrasen
Das Gegenstück zu den Feuchtwiesen bilden die sandigen, trockenen Offenflächen und Sand-Magerrasen – Lebensräume, in denen flinke Sandlaufkäfer unterwegs sind. Hier wächst Heidekraut, das im Spätsommer und Herbst eine wertvolle Nahrungsquelle für Bestäuber wie Wildbienen und Schmetterlinge bietet – zu einer Zeit, in der viele andere Pflanzen bereits verblüht sind.

Gewässer
Fast fünf Hektar des Hofes bestehen aus Gewässern – dazu gehören der Reiher- und der Röhrbach sowie zahlreiche Kleingewässer, Tümpel, Teiche und Blänken, die eine beeindruckende Artenvielfalt anziehen. Nicht alle führen das ganze Jahr über Wasser, manche trocknen zeitweise aus – und das ist ganz bewusst so angelegt.
Im Jahr 2023 wurden an den Ramsbrock-Gewässern 33 verschiedene Libellenarten nachgewiesen, darunter zwölf Rote-Liste-Arten wie die Glänzende Binsenjungfer und die Kleine Pechlibelle. Auch Amphibien finden hier ideale Lebensräume – stellvertretend seien der Grünfrosch und der Bergmolch genannt.

Kopfweiden
Die Kopfweiden in den Feuchtwiesen des Ramsbruchs sind ein Sonderbiotop für den Artenschutz – und zugleich eine historische Nutzungsform. Sie strukturieren das Landschaftsbild, dienen schon früh im Jahr als wichtige Bienenweide und wurden vom Menschen seit Jahrhunderten für die Korbflechterei genutzt.
Ihr starkes Austriebsvermögen selbst nach einem radikalen Rückschnitt machte sie besonders wertvoll. Durch die regelmäßige Schneitelung entsteht der typische „Kopf“, aus dem die frischen Triebe – wie bei einem Bubikopf – wieder austreiben. Im weichen Weidenholz bilden sich dabei Faulstellen, die sich zu Hohlräumen entwickeln. Diese bieten Lebensraum für viele Tiere – etwa für den Steinkauz, der hier brütet.

Streuobstwiesen
Die Streuobstwiese am Hof wurde mit alten deutschen Obstsorten bepflanzt. Es handelt sich um eine Hochstammwiese, unter der das Grünland extensiv bewirtschaftet wird. Obstwiesen gehören zu den „Hot Spots“ der Artenvielfalt: Sie ziehen Insekten sowohl zur Blüte als auch zur Fruchtzeit an, und hier treffen die Tierarten des Offenlands auf die der halboffenen Landschaft. Außerdem gibt es kaum etwas Schöners als blühende Obstwiesen, die das Landschaftsbild so malerisch prägen.


Blumen- & Gemüsegarten
Im großen Blumen- und Gemüsegarten, der bewusst insektenfreundlich gehalten ist, finden sich zahlreiche unterschiedliche Lebensräume: Naturstein-Trockenmauern, der Kompostplatz, Wildstrauchpflanzungen, Blumenwiesen und Obstgehölze. Geplant ist außerdem ein Sumpfbeet zur Regenwasserversickerung, und ein Beet mit Färberpflanzen würde den Garten noch weiter bereichern.

















